Bürgerverein Nürnberg Werderau Marterlach
In den Jahren1922 bis 1924 entstanden die Baugruppen an der Kleemannstraße, an der nordöstlichen Seite der Volkamerstraße und in Fortführung der Baugruppe an Volkamerplatz die Baugruppe entlang der Heisterstraße. Es folgten die größeren Baugruppen an der Schwarzstrasse, einige weitere kleinere und schließlich größere Gruppen an der Kochstraße. Die Bauphase wird 1930 abgeschlossen durch eine Baugruppe an der Heisterstrasse, die das Angebot an Einfamilienhäusern für höhere Angestellte mit großzügiger Gestaltung erweiterte.
Bei der Gestaltung der Häuser, die in dieser Zeit entstanden, entfernte man sich weiter von den ursprünglichen Ideen der Gartenstadtbewegung. Aus wirtschaftlichen Überlegungen ging man grundsätzlich zum Bau von Mehrfamilienhäusern über, um die Nachfrage nach Werkwohnungen zu decken.
Die gestiegene Nachfrage an Gartenfläche, hervorgerufen durch die größere Zahl der Mietparteien in einem Haus suchte man durch größere Blockinnenflächen zu decken, denn der eigene Garten als Ort für Versorgung und Freizeitgestaltung war anscheinend noch immer ein wichtiger Grundsatz der Konzepion der Werderau, wenngleich diese Gartenfläche bewust kleiner gehalten wurde, um eine tadellose Pflege der Gärten zu ermöglichen und die Aufwendungen für erschlossenes Bauland zu minimieren.
Mit der Gestaltung der Häuser der zweiten Bauperiode versuchte man den Anspüchen aller Schichten an die Wohnsituation gerecht zu werden. Viele Wohnungen sind deshalb mit Wohnküchen ausgestattet, die Behaglichkeit und praktische Arbeitseinteilung ermöglichen. Durch unterschiedliche Raumaufteilung in drn einzelnen Baugruppen versuchte man den Eindruck einer stereotypen Siedlung zu vermeiden.
Der hohe Wohnstandard der Häuser in der Heisterstrasse wurde beibehalten. Die Wohnungen sind großzügig mit 3 und 3 1/2 Zimmern ausgestattet. Die Mehrfamilienhäuser in den anderen Baugruppen haben meist 2 bis 2 1/2 Zimmer, Küche, Bad, Speise und WC, wobei der Raum für die Küche so groß bemessen ist, daß er als Wohnküche genutzt werden kann.
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